Frei-Raum Kunst
Zum sechsten Mal veranstaltet der Landesverband der Jugendkunstschulen und Kulturpädagogischen Einrichtungen (LJKE Bayern e.V.) gemeinsam mit seinen 51 Mitgliedseinrichtungen einen Jugendkunstschultag, bestehend aus einem Fachtag und einer Ausstellung. Die Veranstaltung am 8. Mai 2021 trägt den Titel „Frei-Raum Kunst“ und findet in Amberg statt. Die Ausstellung wird bereits am 7. Mai 2021 eröffnet und ist bis zum 6. Juni in der Stadtgalerie Alte Feuerwache Amberg, im Luftmuseum Amberg sowie im Innenstadtbereich Amberg zu sehen (im Luftmuseum bis 25. Juli).
Geplant war der Jugendkunstschultag bereits für Mai 2020, musste dann aber wegen des Lockdowns um ein Jahr verschoben werden. Da es aufgrund des Infektionsgeschehens auch im Mai 2021 unwahrscheinlich ist, einen Fachtag mit 200 Anwesenden durchzuführen, wird dieser in den digitalen Raum verlegt.
Fachtag am 8. Mai 2021
Das Motto des Fachtags lautet „Frei-Raum Kunst”. In welchen Räumen – städtisch oder ländlich, gebaut oder virtuell – entfalten sich Jugendkunstschulen? Was sind die spezifischen Qualitäten kulturpädagogischer Einrichtungen als Freiraum, Sozialraum, Experimentalraum…? Mit welchen Herausforderungen sind Jugendkunstschulen und andere Orte kultureller Bildung in Bayern aktuell konfrontiert?
Der landesweite Jugendkunstschultag ist eine besondere Gelegenheit, um sich mit Kunst- und KulturpädagogInnen sowie mit FachvertreterInnen der kulturellen Bildung und außerschulischen Kulturarbeit aus den Bereichen Jugendhilfe, Schule, Wissenschaft und Politik auszutauschen und zu vernetzen.
Das wichtigste Ziel ist, durch die Verlegung ins Digitale eine eine unkomplizierte Auseinandersetzung mit kulturpädagogischen Themen zu ermöglichen und möglichst viele Personen mit dem Fachtag zu erreichen. Über eine zentrale, interaktive Plattform werden – neben Programmübersichten und weiterführenden Informationen – die interessanten Impulsvorträge der FachreferentInnen und die Workshops zugänglich gemacht. Der Austausch unter den BesucherInnen wird durch Chats und z.B. Padlets angeregt. Außerdem stellt die Webseite eine Verknüpfung zur analog durchgeführten Ausstellung her, die es im Internet ermöglicht, verschiedene Ausstellungsorte in Amberg via Live-Schaltung oder aufgenommenem Rundgang zu besuchen. Darüber hinaus können auf der Webseite von Kindern und Jugendlichen erstelle Kurzfilme angesehen werden.
ReferentInnen zum Fachtag
Folgende ReferentInnen sind bereits für Vorträge, Worskhops und Live-Schaltungen am Fachtag bestätigt:
Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss: IMPULS – Freiraum gestalten – Freiraum erhalten

Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss studierte Pädagogik, Theater- und Medienwissenschaften, Italoromanistik und Philosophie in Erlangen und Bologna. Nach einer Juniorprofessur Kulturelle Bildung am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim ist sie seit 2012 Direktorin der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel und lehrt als Professorin für Kulturelle Bildung weiterhin in Hildesheim. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss ist in zahlreichen Gremien und Jurys Kultureller Bildung aktiv, so ist sie z.B. Gründungsmitglied des bundesweiten Netzwerkes Forschung Kulturelle Bildung und im Rat für Kulturelle Bildung.
Mit ihrem Impulsvortrag eröffnet sie den Fachtag. Sie erklärt Wert und Wirkungen künstlerisch-kultureller Bildung und beschreibt die nicht-kommerziellen Freiräume, die in und durch Jugendkunstschulen eröffnet werden. Angesichts zunehmend durchstrukturierter Kindheiten und einem Mangel an informellen Gemeinschaftsorten werden diese immer wichtiger.
Stephanie Reiterer: ANALOGER FREI-RAUM: Frei-Räume als Möglichkeitsraum

Stephanie Reiterer arbeitet als freie Innenarchitektin, Baukulturvermittlerin und Kulturschaffende. In ihren Projekten bewegt sie sich an der Schnittstelle zwischen Architektur, Kunst und Kultur, Beteiligung, Partizipation und Bildung. Engagiert für die baukulturelle Bildung initiiert sie Fortbildungen für Lehrkräfte, landesweite Wettbewerbe zur Architektur, Unterrichtsmodule sowie Projekte mit SchülerInnen. Unter dem Label “bauwärts – Stadt Raum Bildung Kultur” arbeitet Stephanie Reiterer mit ihrem Kollegen Jan Weber-Ebnet und ihrem Team im Auftrag von Kommunen und Ministerien, Stiftungen, Bildungs- und Kultureinrichtungen.
Während des Fachtags werden wir mehrmals zu einer Stadtoasen-Baustelle nach Regensburg schalten, wo Stephanie Reiterer und Jan Weber-Ebnet mit einer Gruppe SchülerInnen ein Pop-Up-Café im leerstehenden Peterskirchlein baut. Im Interview zeigt Stephanie Reiterer beispielhafte Projekte, in denen der öffentliche Raum von Jugendlichen temporär mit Architektur, Kunst und Kultur in Besitz genommen wird.
Lennnart Peters: ANALOGER FREI-RAUM: Holoraum – beam deine Räume in die Welt

Lennart Peters ist ein Allrounder der neuen Medien mit Schwerpunkt auf filmischem Erzählen. Erfahrung habt er als selbstständiger Filmemacher, Startup Gründer, Game Designer und Medienpädagoge. In seinen Workshops vermittelt er Grundlagen in Dramaturgie, Storytelling und technischem Verständnis.
Zussammen mit Kindern und Jugendliche entwickelte er in Vorbereitung auf den Fachtag virtuelle 360-Grad-Rundgänge durch drei Jugendkunstschulen, um den besonderen Charakter der Atelier- und Werkstatträume den Gästen des Fachtags
und der digitalen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Christoph Deeg: DIGITALER FREI-RAUM: Mehr als Tablets – hin zu einer digitalen Grundhaltung

Christoph Deeg beschreibt sich selbst als „Gestalter des digital-analogen Lebensraums“. In diesem Zusammenhang berät und begleitet er national und international tätige Unternehmen und Organisationen bei der Entwicklung umfassender digital-analoger Gesamtstrategien sowie dem strategischen Einsatz von Gamification beispielsweise im Kontext digitaler Transformationsprozesse, der Stadtentwicklung oder der Entwicklung digital-analoger Kulturstrategien. Ein weiterer Fokus seiner Arbeit liegt der Entwicklung von Partizipationsprozessen mittels analoger und digitaler Spiele bzw. Spielmodellen. Grundgedanke seiner Arbeit ist die Idee, dass es beim Thema Digitalisierung im Kern nicht um Technologien, sondern um Menschen mit ihren individuellen digital-analogen Lebensrealitäten geht.
Beim Jugendkunstschultag erläutert er u.a. anhand von Beispielen aus der Praxis
die Verzahnung, Möglichkeiten und Spielräume von analoger und digitaler Welt im Bereich der Kulturellen Bildung.
Ausstellung Frei-Raum Kunst

Die Ausstellung „Frei-Raum Kunst“ in Amberg eröffnet den bayerischen Kinder- und Jugendkunstschulen sowie Kulturpädagogischen Einrichtungen die Möglichkeit, Beispiele ihres Schaffens und Wirkens einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren. Gleichzeitig erweitern die Kunstwerke und Aktionen an zwei etablierten Ausstellungsorten und im öffentlichen Raum das Wirklichkeitsbild und die Vorstellungswelt der Bevölkerung.
Das besondere Augenmerk liegt darauf, dass sich Kinder und Jugendliche aktiv und einflussreich in der (Stadt-)Gesellschaft erleben und ihrer Sicht auf die Welt, ihren Wünschen, Ängsten, Bedürfnissen und Forderungen ein angemessen großer Raum gegeben wird. Es geht also darum, gesellschaftliche Teilhabe einzufordern und die Menschen mit Gestaltungs- und Denkweisen zu überraschen.
Förderer




Wir danken den Förderern und Partnern des 6. Bayerischen Jugendkunstschultags!