Anlässlich der Landtagswahl 2023 realisiert der LJKE gemeinsam mit seinen Mitgliedseinrichtungen eine bayernweite Kampagne. Ziele sind eine verlässliche Förderung der Jugendkunstschulen in Bayern und eine Verbesserung der Sichtbarkeit des Einrichtungsfeldes.
2023 zur Bayerischen Landtagswahl
Sabine Eitel und Wiebke Zetzsche
Fonds Soziokultur
Zwar verfügt der Freistaat Bayern im Bundesvergleich über einen der größten Kulturhaushalte, jedoch fließen die Mittel zum größten Teil in die Umsetzung von Hochkultur. Durch die fehlende strukturelle Unterstützung sind Jugendkunstschulen, insbesondere in ländlichen Gebieten und gerade dort, wo sie im Sinne der Chancengerechtigkeit kostenlose und inklusive Angebote durchführen wollen, von der Schließung bedroht und können somit ihrer Aufgabe der gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Teilhabe nicht gerecht werden. Jugendkunstschulen schaffen niederschwellige kulturelle Bildungsangebote, durch die Teilnehmende aus der Breite der Gesellschaft Selbstwirksamkeit erfahren können und zum Mitgestalten gesellschaftlicher Veränderungsprozesse ermutigt werden. Dies ist in Bayern aktuell aber nur dort möglich, wo die Einrichtungen auskömmlich von ihrer Kommune gefördert werden, derzeit leider fast ausschließlich in den urbanen Ballungszentren.
Die Kampagne wirbt bei Entscheidungsträger:innen für eine stabile Förderung und damit flächendeckende Grundversorgung mit kultureller Bildung. Gleichzeitig verbessert sie die Sichtbarkeit von Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen in der Gesamtbevölkerung. Mögliche Teilnehmende wie beispielsweise geflüchtete Menschen oder Menschen mit Behinderung, die bislang noch nicht von den Angeboten bei sich vor Ort wissen, werden darauf aufmerksam gemacht.
Die konzertierte Kampagne besteht aus mehreren Teilen: Clips und Plakate in den Sozialen Medien und im öffentlichen Raum zeigen, wie alltägliche Situationen durch Kreativität und Phantasie, unerwartete Wendungen erfahren. Darin wird deutlich, dass kulturelle Bildung ein öffentliches Gut und die Basis demokratischer Teilhabe an allen Lebensbereichen ist. Bei dezentralen Aktionen in den bayerischen Jugendkunstschulen werden Wahlkreisabgeordnete eingeladen, selbst aktiv zu werden und sich zu den Forderungen des Verbands zu positionieren (z.B. zum querKUNST-Sommerfest oder bei der Gestaltung von Wahlplakaten im Kunstbau Weiden) . Diese sind in einem Flyer mit zentralen Daten, Fakten und Forderungen anschaulich dargestellt.
Am 19. Juli 2023 setzten 40 Kinder und Jugendliche bei der mehr drin-Kunstaktion an der Bavaria-Statue in München mit einem riesigen selbst gestalteten Banner und großen Requisiten ein Statement: sie zeigten im öffentlichen Raum, wie wichtig Kunst und Kultur für sie sind und dass Jugendkunstschulen zentrale Orte hierfür sind. Das Banner und die Requisiten bauten sie bereits am Nachmittag bei einem Workshop mit dem Kollektiv Crémbach an der Sweet Brown Snail (Beitrag vom BR dazu).
Projektzeitraum: September 2022 bis Dezember 2023
Beteiligte: 16 Jugendkunstschulen, 32 Mittelschulen, 2.081 Schüler:innen
Projektkoordinatorin: Imelda Stier, Sabine Eitel
Dokumentation: Filmclips, Flyer und Plakate, Social-Media-Posts #mehrdrininbayern, Pressemitteilung
Weitere Diskurs-Projekte des LJKE: Freiräumen; Push
Das Projekt wird gefördert von:
© LJKE-Bayern
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