Kooperation
Schule der Fantasie Gauting

und Paul Hey Mittelschule

Ort: Gauting

Teilnehmende: 15 Schüler:innen

Der Street Art Künstler JR sorgt dafür, dass Menschen sichtbar werden; er plakatiert und zeigt großformatige Portraits im öffentlichen Raum – riesige Gesichter auf Wänden, auf Zugwaggons, in Favelas und auf Grenzzäunen. Die Schüler:innen der neunten Klasse der Paul-Hey-Mittelschule besuchten im Winter 2022 seine Ausstellung in der Münchner Kunsthalle und diskutierten Möglichkeiten der Selbstdarstellung im öffentlichen Raum.

Bei einem zweiten Ausflug nach Unterbrunn wählten sie aus der historischen Sammlung der Galerie Geiger Hof einen Gegenstand aus der Region aus und ließen sich damit fotografieren. Durch die Auswahl der Objekte, legten sie einen Fokus auf ihre Interessen und ergänzten die historische Bedeutung durch einen persönlichen Gegenwartsbezug. Ganz ungeplant entstanden dabei Portraits, die an Fotos von Stefan Moses erinnern (z. B. Victor Vaserely). Die gestalteten Portraits wurden auf Bauzaunbanner gedruckt und ausgestellt. Der Prozess des Fotografierens und die Präsentation mitten in Gauting führte die Schüler:innen zu einer Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbstbild. Gleichzeitig lernten sie verschiedene Berufsprofile u.a. Fotograf, Grafikdesign kennen und diskutierten angeregt über die grafische Gestaltung des eigenen Projektes in der Klasse.

Am 23. Juni 2023 fand die Eröffnung des Kunstwerkes, begleitet von einem öffentlichkeitswirksamen Pressetermin und einer Danksagung der Bürgermeisterin Dr. Brigitte Kössinger, statt. Die Bauzaunbanner blieben ein Jahr im öffentlichen Raum hängen und ermöglichten eine starke und anhaltende Sichtbarkeit. Das Projekt gibt jungen Menschen, die in der Gesellschaft oft wenig Gehör und Raum finden, einen Resonanzraum mitten in der Stadt. Während des Prozesses wurden auch Frustrationsmomente und irritierende Motive zugelassen und gemeinsam reflektiert. Im Laufe des Projektes war zu spüren, dass durch die große positive Resonanz von Seiten der Stadt, der Presse und aller Kooperationspartnerinnen, das Selbstbewusstsein gestärkt und Bedenken genommen werden konnten.

Es war eine gute Möglichkeit, uns auszudrücken, so wie wir es wollten. Man muss unsere Gesichter dafür nicht sehen, wir konnten uns trotzdem ausdrücken. Ich bin sehr glücklich, Teil dieses Projektes zu sein. Das Konzept und die ganze Geschichte des Projektes finde ich cool.